Warum du bei deiner Kleidung auf nachhaltige Stoffe achten solltest und wie du sie ganz einfach erkennst.
Bewusster Konsum liegt im Trend, doch die Modeindustrie ist noch weit entfernt davon, den Großteil der Textilien ökologisch und fair zu produzieren. Gründe dafür sind schlechte Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken und Chemikalien, die beim Waschen mit den Fasern in das Abwasser gelangen und so unsere Umwelt belasten.
Allerdings gibt es immer mehr Brands wie Armedangels, Hessnatur, Jan’n June oder Peopletree, die ganze Kollektionen fair produzieren lassen und auf nachhaltige Stoffe setzen. Da Naturfasern schonender verarbeitet werden, ist die Qualität der Kleidung hochwertiger und wir können unsere Lieblingsteile länger tragen.
Nachhaltige Stoffe in der Mode
Bio-Baumwolle
Beliebte Naturfaser und ein angenehmes Gefühl auf der Haut – da können wir mit T-Shirts, Tops und Pullovern aus 100 % Cotton ja nichts falsch machen, oder? Baumwolle kann die Basis für nachhaltige Kleidung sein, wenn man bei diesem natürlichen Rohstoff auf die Bio-Variante zurückgreift. Konventionelle Baumwolle hingegen ist ein echter Klimasünder.
Für die Herstellung eines Kilogramms Baumwolle werden je nach Anbaugebiet 10.000 bis 20.000 l Wasser verbraucht. Auch synthetische Dünger und Pestizide kommen beim Anbau von konventioneller Baumwolle oft zum Einsatz.
Bei Bio-Baumwolle wird auf Chemikalien dieser Art und gentechnisch veränderte Baumwollsamen verzichtet. Das schützt die Umwelt, verringert die gesundheitlichen Belastungen der Arbeiter auf den Baumwollplantagen und wir als Konsumentinnen tragen Mode, die unbedenklich ist. Laut einer Studie der Non-Profit-Organisation Textile Exchange verbraucht die Produktion von Bio-Baumwolle sogar 91 Prozent weniger Wasser*, da die Erde geschont wird und mehr Wasser speichern kann. Die gute Nachricht: Selbst große Modehäuser haben diesen Vorteil schon erkannt und bieten bereits viele Fashion-Pieces aus diesem nachhaltigen Stoff an.
Bio-Leinen
Leinen hat immer noch einen Öko-Touch? Die Zeiten sind längst vorbei. Wir denken an luftige Kleidung, Urlaubsfeeling und unvergessliche Sommerabende. Gerade in der sonnigen Jahreszeit lieben wir nachhaltige Stoffe wie diesen besonders, denn er ist leicht, atmungsaktiv, strapazierfähig und dadurch super unkompliziert. Mode aus Leinen lässt sich ganz einfach stylen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem leichten Leinen-Blazer über dem Sommerkleid, Oversized Leinen-Hemden oder eine am Bein gekrempelte Leinen-Hose zu High Heels?
Die Naturfaser wird aus einer der ältesten Kulturpflanzen, der Flachspflanze, gewonnen und ist biologisch abbaubar. Allerdings ist auch diese Faser nur als Bio-Leinen wirklich nachhaltig, da in diesem Fall auf Pestizide und Monokulturen verzichtet wird
Hanf
Hanf wird mittlerweile immer beliebter. Egal ob im Beauty-Bereich, als Superfood oder sogar als Kleidung. Die Stängel der Nutzpflanze eignen sich nämlich bestens als nachhaltiger Stoff für Mode. Hanf weist eine der besten Ökobilanzen auf: Er benötigt keine Düngemittel, wächst ziemlich schnell und verbraucht nur wenig Wasser. Dieses Material ist also Natur pur.
Aber auch Eigenschaften des Hanfstoffes wie Reißfestigkeit, angenehmes Tragegefühl und Langlebigkeit können sich sehen und tragen lassen. Selbst wenn das Material nass wird, bleibt es robust.
Lyocell
Lyocell Stoff wird von der Firma Lenzing AG unter dem Markennamen Tencel™ angeboten und ist wohl eines der besten Beispiele für nachhaltige Stoffe. Als Rohstoff der Faser dient Eukalytpusholz aus weitestgehend nachhaltiger Forstwirtschaft. Bei der Herstellung wird weitaus weniger Wasser verbraucht als beispielsweise beim konventionellen Baumwollanbau und die natürlichen Cellulosefasern sind biologisch abbaubar. Bei dem innovativen Produktionsverfahren wird das organische Lösungsmittel fast vollständig erneut wiederverwendet und das verbrauchte Wasser zur weiteren Nutzung wiederaufbereitet.
Lyocell bzw. Tencel™ ist ein seidenweicher, glänzender Stoff, der jedes Outfit elegant wirken lässt und richtig bequem ist. Unser Lieblingsstoff für den perfekten Business-Look oder den stylishen Sonntagsbrunch mit den Mädels. Influencerinnen wie Daria Daria oder Model und Eco Lifestyle Bloggerin Marie Nasemann sind Fans des angesagten Stoffes.
In Zukunft werden nachhaltige Stoffe aus Materialien gefertigt, die keiner von uns mit Mode in Verbindung bringen würde. So können beispielsweise Algen und Bananenpflanzen zu Kleidung werden, Ananas zu veganem Leder und sogar Milch kann als Basis für Textilien genutzt werden. Wir sind jetzt schon gespannt!
Woran erkenne ich nachhaltige Stoffe?
Mittlerweile gibt es viele Siegel und Zertifikate, an denen du nachhaltige Stoffe erkennen kannst. Zu den bekanntesten Zertifizierungen gehört das GOTS-Label (Global Organic Textile Standard), das die gesamte Lieferkette betrachtet und für sozialverantwortlich und ökologisch hergestellte Produkte steht.
Weitere bekannte Siegel sind das Öko-Tex, das vor allem schadstofffreie Textilien kennzeichnet, oder das Fairtrade Cotton Siegel, das für einen umweltfreundlichen Baumwollanbau und faire Arbeitsbedingungen steht.
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